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MØDE – Rosalind Masson und Martin Nørgaard Gregersen

Ich bin ein Auge. Ein mechanisches Auge. Ich, die Maschine, zeige Ihnen eine Welt, wie nur ich sie sehen kann… Ich nähere mich den Objekten und entferne mich von ihnen. Ich krieche unter sie. Ich bewege mich neben einem laufenden Pferdemaul… Das bin ich, die Maschine, die in den chaotischen Bewegungen manövriert und eine Bewegung nach der anderen in den komplexesten Kombinationen aufzeichnet… So erkläre ich die euch unbekannte Welt auf eine neue Art und Weise.

– Dziga Vertov (sowjetischer Dokumentarfilmpionier, 2. Januar 1896 – 12. Februar 1954)

In unserer Arbeit bemühen wir uns, den Moment in seiner Gesamtheit durch die Medien Klang und Bewegung auszudrücken. Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft kommen durch verkörperte Daten zusammen. Dieser Prozess hängt davon ab, dass wir auf all die komplexen Wechselwirkungen hören, die in einem bestimmten Moment energetisch stattfinden, und dass wir auf diese Reize reagieren oder nicht reagieren. MØDE ist darauf angewiesen, dass Sie, der Betrachter, diese komplexen Punkte koordinieren und durch Ihre Wahrnehmungslinse die Essenz des Augenblicks, den wir anbieten, zusammenbringen. Nur mit dem/den dritten Auge(n) können die miteinander verbundenen Elemente zu einem reinen Ereignis werden. Wenn ein Zeuge oder mehrere Zeugen anwesend sind, können wir eine Version des Jetzt anbieten. Ein Ausdruck, der unsere gemeinsame Präsenz zum Ausdruck bringt. Dieser Prozess ist in vollem Gange und kann niemals reproduziert werden.

MØDE begannen ihre Praxis 2017 in den stillgelegten Räumen der Leuba-Mühle in der sächsischen Oberlausitz. Die anschließenden Praktiken, Performances und Diskussionen, die auf ihren Erfahrungen in den Bereichen Computerprogrammierung, Permakultur, Musik und zeitgenössische Kunst beruhen, haben einen Weg oder „MØDE“ aufgezeigt, wie die dystopischen Überbleibsel des post-vereinigten Deutschlands durch die Durchdringung des Raums mit zeitgenössischen, improvisierten Klängen und Bewegungen angesprochen werden können. Sie sind in der Region Oberlausitz ansässig.